Freitag, 4. März 2011

Panama City, 5531km

Nach den hässlichsten Kilometern folgten prompt einige der schönsten - der Karibikküste entlang von Costa Rica nach Panama. Traumhaft! Dann gings durch schöne Waldlandschaften wieder steil durch die Berge retour zur Pazifikseite auf die Panamericana. Auf den letzten ca. 400km muss man diese Strasse nehmen, es gibt keine andere nach Panama City. Und eben diese Strasse war auf einer länge von ca. 100km immer wieder gesperrt. Die erste Sperre durchfuhren wir just vor der Schliessung. Weitere folgten nach etwa 30km. Bis dahin hatten wir diese sonst stark befahrene Strasse nur für uns. Die Indigenas und Bauern protestierten gegen den Bau einer weiteren Goldmine und die damit verbundene Zerstörung der Natur in ihrem bewohnten Gebiet durch eine ausländische Firma. Da die Regierung nicht zu Gesprächen bereit war sperrten sie kurzerhand die wichtigste Strasse im Land während mehreren Tagen immer wieder. Für uns ein verständliches Anliegen, die Demonstranten waren freundlich zu uns Radlern. Nach der ersten Sperrung legten wir einen Tag "Zwangspause" ein- eine handvoll Polizisten meinte sie könnten diese Proteste mit Tränengas beenden. Wir zogen uns in unser gerade noch ergattertes Zimmerchen eines Hospedajes zurück und verfolgten am TV was sich 200 Meter neben uns abspielte. Komisches Gefühl. Nach einer Einigung mit der Regierung war die Strasse wieder frei und wir konnten weiterfahren- vorbei an abgebrannten Autopneus und noch verbliebenen Bäumen auf der Fahrbahn.
Die drei letzten Etappen nach Panama City wurden vom Plattenteufel begleitet- sechs Platten in drei Tagen- mein Rekord ever! Lag wohl daran dass wir meist auf dem Pannenstreifen und somit oft durch Glasscherben fahren mussten. Mit der Überquerung des Panamakanals über die Puente de las Americas und der Ankunft in Panama City geht unsere Reise in Zentralamerika langsam dem Ende entgegen- und für mich ein Traum in Erfüllung. ;-) Velofahren ist einfach schon supercool!
Nun suchen wir nach einer Möglichkeit innert nützlicher Frist nach Kolumbien weiterzukommen.
Auf der ganzen Reise von Mexiko nach Panama hatten wir nie eine gefährliche Situation für uns- den normalen Strassenverkehr natürlich ausgenommen (hallo liebe Busfahrer) oder ernsthafte Probleme. Dafür haben wir immer hilfsbereite und freundliche Menschen getroffen die uns weitergeholfen haben. Und es klappt nicht immer alles genau so wie man es will / sich vorstellt... aber es klappt...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Immer wieder begeistert von den Fotos, da rechts oben! Freue mich auf einen "Lateinamerika-Bildband". Also: Hasta la fotografia siempre!
Lukas