Dienstag, 29. März 2011

Felgenriss in Kolumbien

Zum Bild: für Velofahrer ohne Worte. Für andere geneigte Leser: in etwa gleichbedeutend mit einer gebrochenen Achse beim Auto. Mischt! Aber davor ist noch einiges anderes passiert... Kolumbien ist unglaublich! Überall Motorräder und Roller sowie Lastwagen ohne Ende. Dafür wenig Autos. Nach einigen Tagen in brütender, feuchter Hitze sind wir nun in den ersten Andenausläufern. Um nach Mompox in der Tiefebene zu gelangen mussten wir auf einer Art Fähre einige Kilometer zurücklegen. Danach gings Kilometerlang auf Schotterpiste weiter. Zum Glück beginnt ja die Regenzeit und so verwandelt sich diese Piste streckenweise in ein Schlammbad. Es soll ja Velofahrer geben die da ausrutschen (übrigens auch Töfffahrer). Unterwegs gibt's spannende Begegnungen. Martín, ein flotter kolumbianischer Bursche hat sich bei einer weiteren Platte uns angenommen und einige Zeit begleitet. So kamen wir gratis zu einer Dorfführung, entdeckten Ecken wo sich wohl sonst nie ein Tourist hinverirrt und cruisten zu dritt auf seinem Motorrad durch die Gegend (eigentlich verboten- aber man darf einfach nicht vor der Polizei durchfahren und zu viert würds auch noch ganz gut gehen). Auf der Weiterfahrt bei einem kleinen Imbiss konnten wir erleben wie Schildkröten zum Verzehr "vorbereitet" werden- keine Details! Nach weiteren Kilometern flach und heiss kam endlich der erste Anstieg- Bienvenidos los Andes! Sofort ändert sich die Landschaft und das Klima wird angenehmer. In der ersten Stadt in den Bergen in Bucaramanga werden wir bei einem kleinen Halt von interessierten Menschen umzingelt- kaum 200 Meter weiter an einer Ampel hält ein Roller mit zwei Typen, fragen ob sie ein Foto machen dürfen. Zwei Minuten später ist Evelyne diesen zwei Journalisten schon ein kleines Interview am geben... Wir denken das dies wohl eine kleine Notiz unter den vermischten Meldungen geben wird. Tags darauf fragt uns ein Junge mit einer Zeitung wedelnd ob wir die zwei Velofahrer auf der Titelseite seien... "Son ustedes?" - "Äh- si..."
Und nun haben uns eben die Berge wieder. Und da spürte ich beim Bremsen plötzlich ein regelmässiges klopfen über den Bremshebel. Tags drauf nach einer steilen Abfahrt in einen Canyon dann klar sichtbar der nette kleine Felgenriss. Natürlich von meiner Nicht-Standard-Rohlofffelge mit 32 Loch und nicht bei der anderen 36 Loch die es überall hier gibt. Aber selber schuld- diese Felge hab ich vor der Reise nicht ausgewechselt... Zum Glück sind wir bei Alonso, einem jungen kolumbianischen Velofreak in San Gil untergekommen den wir über warmshowers.com kennengelernt haben notabene gibts nur kalt Wasser...). Sind also in guter Gesellschaft und haben gleich gute Tipps zur Problembehebung erhalten.

PS Phippu: kannst Du Dir vorstellen wie ich momentan bibbere? Meine geliebte Rohloff-Nabe in fremden Händen und nicht bei dir...und der Mech schaut die Rohloff an und murmelt was von Nexus... pure Blasphemie!

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

wenn der wüsste wieviele seiner monatslöhne er in den händen hält... vieleicht besser er denk du seist wahnsinnig wenn du mit einer nexus unterwegs bist:-)
das kommt schon gut!
liebe Gruess
Phippu