Donnerstag, 3. August 2017

Retour: zu Hause ist...

... wenn sich das iPad ohne umständliche Passworteingabe selber ins eigene WLAN-Netzwerk einloggt ;-)
... oder wenn Tadeo plötzlich freudig ausruft: "Jetzt kenn ich's au... das esch de Weg zom Phippu!" (Anm.: Phippu ist unser Velomech des Vertrauens).
Kaum im Tessin hatten wir zum Glück das Verkehrschaos hinter uns gelassen und grösstenteils wieder einen Veloweg, auf jeden Fall keine Lastwagen mehr um die Ohren. Und es muss doch auch gesagt sein: den Preis des übelsten Camping's der letzten drei Monate trägt mit wehender Fahne ein Camping im Tessin davon...
Uns zog es alle so langsam wieder retour nach Hause und so legten wir auch nicht einen weiteren Pausentag ein obwohl uns das sicherlich allen gut getan hätte. Aber für ein Bädli im See und Bach hatte es doch allemal gereicht. In Biasca nahmen wir dann (das erste Mal und ich schweren Herzens) den Zug bis Erstfeld. Den Gotthard wollten wir uns, resp. unseren Kindern nicht antun, das wäre für alle eine Plagerei geworden - aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben... In Flüelen ging es dann mit dem Schiff bis nach Luzern und wir liessen so die gefährlichere Axenstrasse aus.
Es war für uns alle spannend nach einigen Wochen unterwegs langsam im "Velotempo" wieder nach Hause zu radeln. Nach und nach kannte man sich wieder besser aus, erkannte Dinge, konnte sich vermehrt orientieren. Waren das zuerst v. a. Eindrücke früherer Ferien oder Ausflügen kamen zunehmend alltäglichere Eindrücke hinzu. Ein kleiner Zwischenstopp bei meinem Onkel neben Sursee hatte uns allen gut getan. Wieder jemanden besuchen den man bereits kannte und für die Kinder sind Heiri's Kaninchen immer ein Highlight, die hatten sie nicht vergessen! Spätestens als der markante Weissenstein nach Burgdorf auftauchte: Aha - wieder zu Hause...
Es ist spannend wie die Kinder wieder langsam ihre gewohnte Umgebung zu Hause entdeckten. Da Eloan mit knapp drei Jahren noch recht klein ist hat er vieles vergessen - so auch was ihm gehört oder seinem Bruder. Beide Burschen streifen durch's Haus, stöbern in den Kisten und sind vollauf beschäftigt (und wir hinterher mit aufräumen).
Wir sind froh das unsere Velotour so gut verlaufen ist - nie war jemand wirklich krank, wir hatten keine nennenswerten Unfälle und sehr wenige "brenzlige" Situationen! Eigentlich verlief alles wie am Schnürchen und das, obwohl wir immer nur kurz voraus planten! Oder gerade deswegen?
Gut haben wir nun noch zwei Wochen Ferien nach den Ferien bis die Büez wieder ruft. Das gibt Zeit alles wider etwas zu ordnen, waschen, flicken etc.
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Velokilometer: > 3130km
längste Tagesetappe: 82km
kürzeste Tagesetappe: 5km
Zugtransfer: 1
Schifffahrt zur Überbrückung: 4
Fähren: 7
Platten: ca. 7 (1 mein Velo, der Rest Anhänger)
Tanken (für Kocher): 4
Tierzuwachs: 4 Schweine, 2 Hunde, 1 Pony, 1 Katze, 2 Schafe, 2 Kühe, 1 Pferd
Fische gefangen: 0 (obwohl Tadeo es überall versucht hat)