Freitag, 22. Juli 2011

La Paz, Bolivien, 11'715 km

Als wir in Cusco wieder unsere Velos "sattelten" und losfuhren atmete ich tief auf... Endlich wieder on the Road. So hab ich's am liebsten und fühle mich wohl. Den Wind um die Ohren, Lenker in den Händen, Füsse einklicken und vorwärts geht's. Cusco war tiptop für eine Pause... aber nicht mehr...
Die Strasse stieg wieder langsam auf über 4000 Meter und zog sich dann in wunderschönen weiten Ebenen bis zum Titicacasee hin. Seit Cusco sind wir auf der typischen Touristenstrecke für Perureisende. Es hat auch einige Veloradler wie wir unterwegs und in den Touriorten wie etwa Puno am Titicacasee gibt's doch tatsachlich Leute die in kürzesten Hösli und Flipflops rumlaufen. Wohlgemerkt- wir sind auf über 3800 Meter und in der Nacht kann's unter Null werden. Wie in vielen Ländern Lateinamerikas haben sie auch hier Probleme mit Bergbaufirmen. Irgendwie scheint es immer das Gleiche zu sein: grosse ausländische Firmen (vorzugsweise amerikanische und kanadische) sind Minenbesitzer, bauen Edelmetalle ab, ziehen alles Geld aus dem jeweiligen Land heraus und hinterlassen als Dankeschön Umweltprobleme mit denen die Bevölkerung leben muss/soll. Wobei die Leute hier ja selber auch nicht unzimperlich mit Abfall wegwerfen sind. Der Strassenrand gleicht langen Strecken, vor allem vor grösseren Städten einer Abfallhalde. Bei der Route am Titicacasee entlang scheint es Brauch zu sein Tier-/Schlachtabälle in Plastiksäcken am Strassenrand zu entsorgen. Diese liegen dann augfebläht rum oder entsenden ihren süsslichen Geruch aufgeplatzt in unsere Nasen... hmmmmm....
An der Grenze zu Bolivien erhielten wir nach einigem Hin- und Her und etwas Glück statt 30 Tagen doch 90 Tage in den Pass geknallt. Nun sind wir in La Paz und planen wie es weiter gehen soll... Wettermässig ist es ab dem Süden Boliviens momentan sehr kalt mit ungewöhnlich viel Schnee. Wir hoffen dass das unsere weitere Reise nicht zu stark tangiert.

2 Kommentare:

velolove hat gesagt…

Wir sind nach zwei Wochen wegen regen und kälte wieder zu Hause. Haben die Kinder über einige Alpenpässe gejagt die Königsetappe war über 100km und wahrscheinich über 1000 Höhenmeter. Aber sie machen alles ganz brav mit und lea singt und pfeift noch auf dem Rad! Nun geniessen wir noch ein paar Ferientage zu hause und unseren klitzekleinen 9 Wochen alter Kater Findus!

Frank Weidemann hat gesagt…

Hallo,
ich hab Euch auf der Panam Riders News Group gesehen. Wir radeln in die entgegengesetzte Richtung... Falls Ihr von La Paz aus nach Cochabamba radelt, erwartet Euch warmes Wetter. Cochabamba ist eine angenehme Stadt, vor allem des Essens wegen ;-)
Von dort aus könnt Ihr auch zum Toro Toro Park - das haben wir allerdings ohne Velo gemacht, da nur ein weg hinein führt (wir hatten es über Aiquile-Mizque-Minas Hasientos versucht, aber in Hasientos war der weg zu Ende - entgegen anderer Aussagen und meiner Karte). Von Cochabamba könnt Ihr über Mizque und Aiquile Richtung Sucre radeln (zw. Cochabamba und Mizque geht es aber über 4000m, teilweise auf schmerzhaften Kopfsteinpflaster).

Viel Spass in Bolivien - wir bleiben noch ein paar Tage in Copacabana (ich hol schon mal Shorts und Flip Flops raus) und radeln dann nach Cusco.

Gruss,
Frank