Mittwoch, 20. April 2011

Siempre a la orden

Der Weg aus Bogota raus war einfach zu finden... und dann 22km durch Stadt. Erstaunlicherweise mit recht wenig Verkehr... Die erstrampelten 2600m.ü.M. schmolzen weg bis wir wieder nur auf 300m.ü.M. waren. In diesem Tal, zwischen den Andenausläufern Cordillera Central und Cordillera Oriental, radelten wir nach Süden um die mittlere Kette zu überqueren um nach Ecuador zu gelangen- es geht wieder auf über 3000m.ü.M. Sagen wir es so: Kolumbien hat immer noch eine Steigung, ein Pässli bereit- auch wenn's nach Höhenprofilen nur bergab geht. Die Landkarte bringt nicht viel- die Schritte der Höhenlinien sind im 500m-Schritt. Was darunter ist sieht flach aus. Und ab 3000 gibt's keine Angaben mehr. Interessanterweise gibt's aber Gipfel über 4000m. Wenn nun also eine Strasse auf der Karte 1cm neben dem Gipfel durchgeht...? Dafür gibts bei Steigungen schon auch mal eine heisse Schokolade zur Znünipause spendiert von einem der vielen Militärposten.
Aktuell macht uns gerade das Regenwetter etwas zu schaffen- wobei wir wohl echt Glück haben. Es regnet in Kolumbien viel mehr als sonst, in vielen Gebieten haben sie grosse Probleme mit Überschwemmungen und Erdrutschen. Diese Gebiete sind aber eher Zentral/ im Norden von Kolumbien wo wir vor zwei Wochen waren.
Vermischtes aus unterwegs:
Ansonsten haben wir wohl gerade etwas den Reisekoller... Muss ja auch mal sein.... Man merkt langsam dass wir nun sechs Monate auf Tour sind. Bei meinem Velo musste ich das Tretlager auswechseln- hatte nun nach insgesamt fast 20'000km wohl genug. Velobuden sind immer so ein Erlebnis- bei dieser war die Werkstatt quasi auf dem Trottoir, der Mech ist auf seinem verstreuten Werkzeug rumgelatscht. Die Kleider die wir meistens anhaben bekommen immer mehr Löcher wie auch die Taschen (entweder durchscheuern oder Hundebisse). Der Benzinkocher hat auch plötzlich gespuckt- bis wir gemerkt haben dass der Tankwart Diesel statt Benzin aufgefüllt hat... Und trotz waschen muffeln gewisse Kleider immer intensiver... Auch haben wir plötzlich so Gluscht auf Schoggi- in der Schweiz sonst nicht (sage nur Toblerone).
Momentan essen wir meistens in einem der vielen Restaurants an der Strasse. Ein komplettes Menü mit Getränk kostet uns ca. 4SFr. - für beide! Ein Picknick kommt uns teurer, selber kochen machen wir um etwas Abwechslung zu haben. Ist man in einem etwas touristischeren Ort steigen die Preise in den Touriecken sofort um teilweise mehr als das vierfache. Eine Pizza mini macht dann locker 5SFr - wirklich mini. Da meint dann Evelyne locker "ist etwas zu teuer". Schockierter Blick "man kann aber auch einzelne Stücke haben" - "Ja- wir haben aber Hunger!" Und tschüss! Eine Ecke weiter gibt's feine Pizza zu einheimischen Preisen...
Bei den Hospedajes ist nicht immer klar ersichtlich für wen die Unterkünfte sind- fragt man nach einer Zimmerbesichtigung bekommt man schon auch mal zur Antwort dass der Señor noch nicht fertig sei- aha, wieder in einem Bordell gelandet...
So- noch einige Tage bis Ecuador... Ahoi!

1 Kommentar:

Martin hat gesagt…

Hallo, den Koller kann ich verstehen. Bei mir gings allerdings nur gerade 2 Monate. Dann habe ich plötzlich begonnen Rösti und Älpler-Makronen zu kochen.
Ich wünsche euch schöne Ostern. Wie werden die bei euch gefeiert?

lg
Martin